Über uns

danielvonruediger_J8A0890
BENYAMINNUSS_danielvonruediger_J8A0857

"... eine unbeschwerte und neugierige Herangehensweise an jeden einzelnen Satz"
Zum Artikel | Peter Fröhlich, The-New-Listener.de

Klassik ist ihr Steckenpferd, Experimentieren ist ihre Passion – Malwina Sosnowski tritt als Solistin in der Berliner Philharmonie, der Tonhalle Zürich und der Oper Shanghai auf, spielt im fahrenden Konzertbus des Concertgebough Orchesters, mit Tänzern im Festspielhaus Hellerau oder Pierre Boulez „Anthemes 2“ mit großaufgebotener Live-Elektronik.

Mit 18 Jahren ging sie als Solistin mit dem Sinfonieorchester Basel auf China-Tournee. Zu ihren Kammermusikhighlights zählen Konzerte beim Menuhin Festival Gstaad (Série Jeunes étoiles), dem Verbier Festival (Gewinnerin des Verbier Festival Academy Preises) und ein Livekonzert beim Festival de Radio France Montpellier. Sie musiziert mit Mitgliedern des Vogler Quartett, Louis Schwizgebel-Wang, Nicholas Altstaedt, Benjamin Schmid, Linus Roth und ist gern gesehene Gastsolistin beim Zürcher Kammerorchester, dem Deutschen Kammerorchester Berlin, bei Hochschulorchestern und dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt.

Ihre Studien absolviert sie am Curtis Institute in Philadelphia. Sie spezialisierte sich in der Meisterklasse des österreichischen Solisten Benjamin Schmid, eine Assistenzstelle an der Hochschule der Künste Bern folgte. Ana Chumachenco, Graziella Contratto, Hillary Hahn, Rainer Schmidt, András Schiff und Krzysztof Penderecki gaben ihr weitere wichtige Impulse.

Darüber hinaus spielte sie die Geigenparts für die Kinofilme Shana – The Wolfsmusic (2014) und 972 Breakdowns (2020) ein.

Malwina Sosnowski experimentiert mit verschiedenen Kunstformen und sucht die Herausforderung in einer Mischung mit dem Gewohnten.

Benyamin Nuss wurde 1989 in Bergisch Gladbach geboren. Bereits mit sechs Jahren bekam er Klavierunterricht bei Viktor Langemann. Inspiriert und gefördert wurde er dabei von seinem Vater, dem Posaunisten Ludwig Nuss und dessen Bruder Hubert, beides international renommierte Jazzmusiker und Komponisten.

So wuchs Benyamin Nuss nicht nur mit Musik unterschiedlicher Genres auf, sondern machte Klassik und Jazz regelrecht zu seiner Passion. Als Zehnjähriger begann er, angeregt durch Claude Debussys Doctor gradus ad parnassum aus Children’s Corner, sich intensiv mit dem Komponisten und bald auch mit dem Werk von Maurice Ravel zu befassen.

2006 wurde Benyamin Nuss Jungstudent an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Ilja Scheps und schloss sein Studium 2016 mit Auszeichnung ab. Zusätzliche Anregungen erhielt er bei Dimitri Bashkirov, Stanislav Bunin, Ragna Schirmer und Anatol Ugorski.

2010 und 2012 veröffentlichte Benyamin Nuss zwei Soloalben und schaffte es mit der ersten CD aus dem Stand in die Klassik-Charts. Mit dem Thema Videospielmusik gelingt es ihm zudem eine große Anzahl an jungem Publikum in die Konzertsäle zu locken.

Benyamin Nuss konzertiert im In- und Ausland als Solist mit Spitzenorchestern wie beispielsweise dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Utah Symphony Orchestra oder dem Tokyo Philharmonic Orchestra. 2019 gewann er für die CD Debut zusammen mit Konstantin Reinfeld den Opus Klassik.

Neben seiner Tätigkeit als klassischer Pianist ist Benyamin Nuss auch ein gefragter Jazzmusiker.

MalwinaSosnowski_BenyaminNuss_Violine_Klavier_CD_SAKURA_danielvonruediger_J8A0816

Die Musik

Frühlingssonate und Kirschblüte (jap. Sakura).

Stücke, welche vom europäischen & japanischen Frühling inspiriert sind

Die "Elegie für Fukushima" von Benyamin Nuss erinnert an das furchtbare Erdbeben vor 10 Jahren.

Der Frühling elektrisiert uns, er weckt unsere Sinne, macht uns euphorisch - vor allem im März, wenn wir das Gefühl haben, keinen einzigen kalten, nassen Tag mehr ertragen zu können. Kein Wunder, dass sich die Menschen jedes Jahr nach dem Frühling sehnen. Tatsächlich passiert das überall auf der Welt. Die japanische Kirschblüte (jap. 桜 sakura) ist eines der wichtigsten Symbole der japanischen Kultur. Das Erblühen der Kirschbäume ist ein Höhepunkt im japanischen Kalender und markiert den Beginn des Frühlings.

Die schwärmerischen Gesten und die blühenden Melodien von Ludwig van Beethovens Frühlingssonate sind gepaart mit japanischem und französischem Repertoire. Ihr musikalischer Blick geht jedoch weit über Sonnenschein und rosa Kirschblüten hinaus: Benyamin Nuss' Elegy for Fukushima und Masashi Hamauzu's Four pieces for violin and piano around Sakura setzen politische Statements. Beide Stücke beziehen sich auf Japan und werden Werken der französischen Komponistinnen Lili Boulanger und Germaine Tailleferre gegenübergestellt.
(Aus dem Booklet. Texte: Judith Schorr)

Lili Boulanger (1893–1918) - D’un matin de Printemps (1918)

Welch Talent ging verloren, als Lili Boulanger 1918 im Alter von nur 24 Jahren verstarb! Weil sie an Morbus Crohn und einer chronischen Lungenentzündung litt, verbrachte sie einen großen Teil ihres kurzen Lebens in Abgeschiedenheit, oft in Heilanstalten, um die immer wieder auftretenden Krankheitsschübe zu behandeln. Wenn es ihre Gesundheit erlaubte, begleitete Lili Boulanger ihre Schwester Nadia sporadisch ans Pariser Konservatorium. Trotz der widrigen Umstände gewann sie 1913 als erste Frau den bedeutsamen Prix de Rome und studierte ein Jahr lang in der Villa Medici. D’un matin de Printemps ist das letzte Werk, das sie vor ihrem Tod schrieb. Ursprünglich für Violine und Klavier komponiert, liegen Bearbeitungen als Triofassung für Violine, Violoncello und Klavier sowie für Flöte und Klavier vor. Im Januar 1918 orchestrierte Lili Boulanger das Werk zudem. Im Gegensatz zur pessimistischen Grundstimmung zahlreicher ihrer Stücke ist der Frühlingsmorgen von einer fröhlichen Grundstimmung geprägt – wenngleich diese äußerst fragil zu sein scheint. Der belgische Musikwissenschaftler Harry Halbreich drückte es wie folgt aus: „D’un matin de Printemps ist im Großen und Ganzen ein Scherzo von ursprünglichem Schwung, mit luftiger und transparenter Orchestrierung, aber in der Mitte entsteht eine heftige Abstufung, die den Schmerz offenbart, der dieser so prekären Gelassenheit zugrunde liegt.“ Ein großer Teil der 64 Werke, die Boulanger komponierte, blieb unveröffentlicht, unvollständig, verschollen oder liegt nur in Skizzenform vor. In der aktuellen Konzertdramaturgie oder bei CD-Aufnahmen nehmen Lili Boulangers Werke eine nachrangige Stellung ein. Besonders ihr Instrumentalschaffen ist kaum repräsentiert. Umso erfreulicher, dass ihr wunderschönes D’un matin de Printemps diese CD eröffnet.

Ludwig van Beethoven (1770–1827) - Sonate F-Dur Nr. 5 op. 24: Frühlingssonate (1800–1801)

In seinen ersten Wiener Jahren, etwa von 1792 bis 1802, machte sich Ludwig van Beethoven den klassischen Stil zu eigen: Er inhalierte regelrecht die Werke von Joseph Haydn und Wolfgang Amadaeus Mozart und versuchte sie noch zu überbieten. Dabei ahmte er seine Vorbilder nicht nach, sondern arbeitete charakteristische Eigenarten heraus. Mit unüberhörbaren, revolutionären Tönen schickte der Komponist so Signale aus Wien in die Welt und gestaltete die musikalische Zukunft. Für damalige Ohren dürften nicht nur seine Sinfonien, wie etwa die Eroica, ein Schock gewesen sein: emotional, und hemmungslos pathetisch, ungestüm und mit beschwörendem Ausdruck brach Beethoven mit der bisherigen Ästhetik. Die Violinsonate Nr. 5 op. 24 überrascht mit ihrer euphorischen Melodik. Schon der erste Zusammenklang von Klavier und Violine erzeugt einen so süßen Klang, dass man sich der Musik nicht entziehen kann. Der später hinzugefügte Beiname Frühlingssonate nimmt wohl genau auf dieses Phänomen Bezug.

Benyamin Nuss (*1989) - Elegy für Fukushima (2011)

Mit der Elegy für Fukushima komponierte Benyamin Nuss eine Hymne, die seine Verbindung zu Japan offenbart. Die eingängige Melodie reflektiert Kindheitserinnerungen, die mit dem Interesse an japanischen Comics und Videospielen einhergehen. Darüber hinaus war Benyamin Nuss nach seinem ersten Besuch in Tokio im Jahr 2010 überwältigt von dieser perfekt funktionierenden Metropole. Die Kultur, das Essen und auch die Disziplin und Höflichkeit der Menschen faszinierten ihn nachhaltig. Er verließ Tokio mit dem festen Entschluss bald dorthin zurückzukehren. Umso mehr schockierte ihn das Tōhoku-Erdbeben, in dessen Folge sich auch die Nuklearkatastrophe von Fukushima ereignete, die sich am 11. März 2021 zum zehnten Mal jährt. Ursprünglich wollte Benyamin Nuss sein Stück dem von ihm verehrten Masashi Hamauzu widmen. „Da dieses Stück ohnehin schon meine Liebe zu Japan ausgedrückt hat und das Stück noch keinen Namen hatte, habe ich es in Elegie für Fukushima umbenannt“, so der Komponist selbst. Den Prolog der Elegie bildet ein auf der Thematik gründende Improvisation (Track 6).

Germaine Tailleferre (1892–1983) - Sonate Nr. 1 (1921)

Unterstützt von der Mutter und gegen den Widerstand ihres Vaters begann Germaine Tailleferre 1904 heimlich am Pariser Konservatorium zu studieren. Mit der Gründung der Komponistengruppe Groupe des Six, zu der auch Louis Durey, Francis Poulenc, Georges Auric, Darius Milhaud und André Jolivet gehörten, wurde sie auf einen Schlag bekannt. Ihr breitgefächertes Oeuvre umfasst knapp 300 Werke und schließt Filmmusiken, Sinfonik und Bühnenwerke ein. Ihre Kompositionen sind heiter und unbeschwert: „Wir wollten eine fröhliche Musik, die funkelt“, resümierte Tailleferre 1976 das Schaffen der „Groupe des Six“ in einem Radiointerview. Schon früh hegte sie eine Vorliebe gegenüber der Musik des 17. Und 18. Jahrhunderts. Sie verehrte aber auch Strawinsky und Ravel, mit denen sie eine enge Freundschaft verband. Diese neoklassizistischen Einflüsse sind in der Sonate Nr. 1 deutlich hörbar. Ähnlich wie bei Lili Boulanger spielen auch Germaine Tilleferres Kompositionen eine erschreckend kleine Rolle im aktuellen Konzert- und Aufnahmewesen.

Masashi Hamauzu (*1971) - Four Pieces for Violin and Piano around Sakura (2019)

Der japanische Komponist Masashi Hamauzu ist sowohl künstlerisch als auch geografisch in vielen Welten zu Hause. Er bündelt unterschiedliche Standpunkte und vereint in seinen Werken scheinbar Widersprüchliches. Nach dem Studium in Tokio begann der in München geboren und aufgewachsene Masashi Hamauzu seine Karriere als Komponist beim führenden Videospiele-Entwickler Square Enix. Unter seiner Mitarbeit etwa bei der Final Fantasy Saga, erlangte der Soundtrack von Computerspielen einen bis dahin unbekannten Stellenwert und enorme Popularität. Als Komponist sieht er sich in der Tradition von Debussy und Ravel. Die Four Pieces for violin and piano around Sakura sind ein Auftragswerk von Malwina Sosnowski und Benyamin Nuss – extra für diese CD. Die Stücke stehen für die kulturell bedeutsame japanische Kirschblüte. Sie symbolisiert nicht nur vollkommene Schönheit, sondern auch Erneuerung und Vergänglichkeit. Milliarden zarter Blüten tauchen Japan im Frühling in ein rosa weißes Meer. 350.000 Blüten pro Baum sollen es sein. Schon vom Flugzeug aus kann man sie sehen. In dieser Zeit mobilisiert sich nahezu die gesamte Bevölkerung und feiert „Hanami“, die Blütenschau. Rauschende Feste verwandeln die Parks in regelrechte Volksfeste. Das Schauspiel dauert jedoch nur wenige Tage an, denn ein kurzer Schauer reicht aus, um die Blüten wie Schneeflocken zu Fall zu bringen. Kein Wunder, dass die symbolhafte „Sakura“ in Japan eine Allegorie für den Sinn des Lebens darstellt. Masashi Hamauzu führt diesen Gedanken wie folgt aus: „Die Kirschblütenzeit ist kurz, die Blüten fallen ohne Zögern. Diese Ästhetik beeinflusste sogar eine Sonderangriffseinheit beim Militär: Es gab eine Waffe, die „Ouka“ (Blume der Sakura) hieß. Auch die Soldaten, die in eine Rakete stiegen, um sich auf den Feind zu werfen, wurden so genannt.“ So ist es nicht verwunderlich, dass der Begriff „Sakura“ für den politisch interessierten Masashi Hamauzu nicht nur positiv konnotiert ist. Für ihn ist die Kirschblüte ein ambivalentes Symbol, das aber vor allem als Synonym für Japan, den Frühling und die Lebensfreude verwendet wird.

CD kaufen & mp3 download

Sosnowski-156

 

 

Das Jahr 2020 war für alle Künstler ein Ausnahmejahr. Und trotzdem geht es weiter! Denn trotz aller Wiedrigkeiten möchten wir Ideen für tolle Musik realisieren. Ich möchte den Menschen (coronakonform) Musik bringen. Deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Alles geht Benyamin und mir zu Gute. Zum Dank erhalten Sie gerne eine signierte CD oder  Downloadcodes. Ich freue mich, von Ihnen zu hören!

Malwina Sosnowski - Violinistin
Gründerin der Gartenkonzerte - Von und mit Malwina Sosnowski

Kontakt

IMPRESSUM
©2021, Malwina Sosnowski